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Saturday, 05.11.22
2 Min.

Appetitzügler und Fettblocker: Schlankheits-Wundermittel?

Mit Schlankheitsmitteln purzeln die Pfunde? Appetitzügler, Fettblocker und sättigende Quellstoffe versprechen eine langfristige Senkung des Körpergewichts. Aber halten sie wirklich, was sie versprechen? Gibt es keine Risiken bei ihrer Einnahme? Oder ist es vielleicht effektiver, gesünder und nachhaltiger, das Wunschgewicht durch eine Änderung des Essverhaltens, ein begleitendes Bewegungsprogramm und Verhaltensmodifikationen zu erreichen? In diesem Artikel betrachten wir drei verschiedene Methoden – Fettblocker, Appetitzügler und Ballaststoffpräparate –, um herauszufinden, was wirklich hinter den sogenannten Wundermitteln steckt.

Hemmen Fettblocker den Fettaufbau?

Was sind Fettblocker? Fettblocker verhindern teilweise den Fettabbau im Darm, indem sie fettspaltende Enzyme hemmen oder Fett binden. Der Körper kann deshalb einen kleinen Teil der Nahrungsfette nicht verwerten und scheidet sie unverändert aus. Somit schlagen sie auch nicht auf dem Kalorienkonto zu Buche.

Sind Fettblocker der Schlüssel zum Schlemmen?

Obwohl es verlockend klingen mag, bei fettreichen Speisen ohne Reue zuzuschlagen, ist das nicht empfehlenswert. Warum? Bei übermäßiger Fettaufnahme kann dein Körper mit starken Verdauungsbeschwerden reagieren. Einen zuverlässigen Schutz vor solchen Beschwerden bietet nur eine Fettzufuhr im normalen Bereich, also maximal 30 % der täglichen Energiezufuhr durch Fette.

Fettblocker und Vitaminaufnahme:

Auch kann das Blocken von Fett dazu führen, dass die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K in geringeren Mengen vom Körper aufgenommen bzw. wieder ausgeschieden werden. Dies kann sich negativ auf den Stoffwechsel auswirken.

Appetitzügler gegen den Hunger?

Man sieht eine Frau von der linken Seite wie sie vor einem offenen Kühlschrank steht und überlegt, was sie essen soll. "Appetitzügler gegen den Hunger?“

Was sind Appetitzügler? Appetitzügler sind Medikamente, die den Appetit hemmen oder das Sättigungsgefühl verlängern können. Einige Appetitzügler müssen von einem Arzt oder einer Ärztin verordnet werden.

Wann und wie werden Appetitzügler verschrieben?

  • Bei starkem Übergewicht (Adipositas; BMI über 30).
  • Bei leichtem Übergewicht (BMI über 27) mit Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Gicht oder erhöhten Blutfettwerten.
  • In allen Fällen muss die Einnahme unter strenger ärztlicher Beobachtung geschehen.

Kostenerstattung und Nebenwirkungen

  • Die Krankenkassen übernehmen in der Regel nicht die Kosten für diese Medikamente.
  • Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören: Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz, Schwindel, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und Verstopfung.

Wichtige Hinweise für den Gebrauch

Die Appetitzügler können zwar die Gewichtsreduktion unterstützen, du solltest jedoch zusätzlich die folgenden Hinweise beachten:

  • Trainiere dir ein gesundes Ernährungsverhalten an.
  • Integriere mehr Sport und Bewegung in deinen Alltag.
  • Wenn du die Einnahme des Medikaments beendest, kann dein Hunger zurückkehren.

Können Ballaststoff-Präparate satt machen?

verschiedene Medikamente und Nahrungsergänzungspillen in einem Fragezeichen, das aus einer Medikamentenflasche gegossen wird

Was sind Ballaststoff-Präparate? Ballaststoff-Präparate – oft in Form von Pulver, Tabletten oder Kapseln – bestehen aus Inhaltsstoffen wie Pflanzenfasern (Cellulose) oder Kollagen. Letzteres wird aus dem Bindegewebe von Rindern gewonnen. Diese Präparate können das Sättigungsgefühl fördern, da die darin enthaltenen Fasern im Magen aufquellen.

Wie funktionieren Ballaststoffpräparate?

Die Effektivität dieser Präparate hängt stark von der Flüssigkeitsaufnahme ab. Für den Erfolg ist daher wichtig:

  • Mindestens 1,5–2 Liter Flüssigkeit täglich trinken.
  • Geeignete Getränke sind Mineralwasser, verdünnte Frucht- und Gemüsesäfte im Verhältnis ¼ Saft zu ¾ Wasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees.

Ein ausreichender Flüssigkeitskonsum ist nicht nur für die Quellfunktion wichtig, sondern auch essentiell, um Nebenwirkungen wie Verstopfungen und Darmverschlüsse zu vermeiden.

Ballaststoffpräparate sind keine langfristige Lösung

Obwohl Ballaststoff-Präparate kurzfristig sättigen können, sind sie keine langfristige Lösung, um das Gewicht zu reduzieren und/oder zu halten. Die alleinige Einnahme dieser Präparate schult kein gesundes Ernährungsverhalten. Dauerhafte Gewichtserfolge wirst du nur mit einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung erreichen.

Das wirkliche Geheimnis der schlanken Linie

Eine Frau, die mit einem Maßband ihren Bauchumfang misst. Sie trägt ein gelben Sport-BH und schwarze Leggins. Ihr Gesicht kann man nicht erkennen.

Wundermittel gibt es nicht, wenn es ums Abnehmen und Gewichthalten geht. Die Traumkombination für die schlanke Linie heißt weiterhin:

  • Ernährung: Eine ausgewogene und kalorienbewusste Kost, basierend auf den Prinzipien der Ernährungspyramide.
  • Aktivität: Kann man durch Sport abnehmen? Ja, denn durch regelmäßige Bewegung und Muskelwachstum erhöht sich der Energieverbrauch.

Zusammen bilden sie das perfekte Duo für einen gesunden und ausgeglichenen Körper.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Fettblocker und Appetitzügler

Was ist besser: Fettblocker oder Kohlenhydratblocker?

Wie wichtig sind Kohlenhydrate beim Abnehmen?

Wie kann ich meine Ballaststoff-Aufnahme optimieren?

Was kann ich gegen meinen Süßhunger tun?

Katrin Stücher
Autor:in
Dr. Katrin Stücher
Ernährungs- und Sportwissenschaftlerin

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