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Hefe Glas
Sunday, 06.11.22
4 Min.

Hefeflocken: So würzig kann vegan sein

Vor allem durch die vegane Küche erleben Hefeflocken einen Hype. Dort kommen sie oft als Topping zum Einsatz, werden aber auch gerne in Aufstrichen oder Soßen verarbeitet. Warum sie auch für Nicht-Veganer den Unterschied machen können und was das mit Käse zu tun hat, erfährst du jetzt.

Der Artikel im Überblick:

Was sind Hefeflocken?

Hefeflocken werden aus Hefe hergestellt, so wie man sie zum Beispiel auch beim Kuchenbacken verwendet. Hefen sind pflanzliche Kleinstlebewesen, die zum Wachstum Zucker und Wärme benötigen. Kultiviert werden sie beispielsweise auf Reis oder Melasse. Um Hefeflocken zu gewinnen, wird die Hefecreme getrocknet, gewalzt und grob gemahlen.

Hefeflocken: Inhaltsstoffe im Check

Bevor wir uns mit ihrer Verwendung beschäftigen, geht es erstmal an die Fakten, Fakten, Fakten: Denn die Hefeflocke ist nicht nur eine leckere Ergänzung zu vielen Speisen, sondern auch zu einer ausgewogenen Ernährung.

 

pro 100 g

Energie:

341 kcal

Fett:
- davon gesättigte Fettsäuren

6,4 g
1,2 g

Kohlenhydrate:
- davon Zucker

9,1 g
0,2 g

Eiweiß

48,1 g

Salz

0,2 g

 

Wohlgemerkt werden Hefeflocken nur in kleinen Mengen eingesetzt, weshalb sie hinsichtlich Kalorien und weiterer Makronährstoffe keinen erheblichen Beitrag zur Versorgungung leisten. Allerdings können Hefeflocken die Ernährung mit einer Extraportion Vitamin B1, B2, B6, Pantothensäure und Folsäure bereichern. Sie sind von Natur aus vegan, natriumarm und gluten- sowie laktosefrei. Um von all den Nährstoffen auch profitieren zu können, genießt du die Flocken am besten roh und würzt damit bereits fertige Gerichte.

Konventionelle Produkte und die Biovariante unterscheiden sich übrigens nicht bezüglich der Inhaltsstoffe, jedoch in der Herstellung:Im Gegensatz zur konventionellen Produktion dürfen bei der Biovariante keine Hilfsstoffe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen eingesetzt werden..
 

Was haben Hefeextrakt und Glutamat mit Hefeflocken zu tun?

Hefeflocken erhalten ihren einzigartig würzigen Geschmack durch ihre Proteinbestandteile. Einer dieser Bestandteile ist Glutamat, das Salz der Glutaminsäure, einer essentiellen Aminosäure.

Glutamat kommt in natürlicher Form als Glutaminsäure in vielen Lebensmitteln vor, zum Beispiel in Parmesan, Tomaten oder Pilzen. Es wird für viele Produkte aber auch extra hergestellt und als Zusatzstoff mit einer E-Nummer gekennzeichnet. Aufgrund von vermeintlich negativen gesundheitlichen Auswirkungen steht Glutamat häufig in der Kritik. Jedoch wurde dies nie eindeutig bewiesen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind selbst bei sehr hohen Verzehrmengen keine Beeinträchtigungen des Nervenfunktion zu erwarten Deshalb steht dem Verzehr in üblichen Mengen nichts entgegen.

Hefeextrakt klingt zwar so ähnlich wie Hefeflocken, wird jedoch anders gewonnen: Er entsteht, wenn man Hefezellen auflöst und daraus die Inhaltsstoffe konzentriert. Auch hier ist Glutamat ein Bestandteil. Hefeextrakt wird häufig beigefügt, um Glutamat zu ersetzen.

Nicht zu Verwechseln sind Hefeflocken mit Haferflocken, diese gehören zu den Getreidesorten.
 

Für wen sind Hefeflocken geeignet?

Jetzt kommen wir zum geschmacklichen Punkt: Hefeflocken erinnern auf der Zunge an Käse, daher schätzen viele Veganer sie als würzige Alternative. Wer ab und an auf tierische Produkte verzichten möchte, findet mit Hefeflocken also eine nährstoffreiche Ersatzzutat mit kräftigem Geschmack. Sie eignen sich ebenso für alle, die ihre Nahrung mit Vitamin B anreichern möchten.

Hefeflocken: Käsiger Genuss für Veganer

Ersetzen Hefeflocken Käse? Liebt man ihn, wird man mit den Flocken wohl nicht einen perfekten Käseersatz finden. Wer sich für eine vegane Ernährungsweise entscheidet, sich geschmacklich aber nach der Extraportion Würze sehnt, für den sind die Flocken aber genau das Richtige. Wie wäre es zum Beispiel mal mit Pasta inklusive „veganem Parmesan“ aka Hefeflocken on top? Nicht nur als Käseersatz, sondern auch zum Binden von Soßen oder Suppen eignen sich die Flocken – erhitzt verlieren sie jedoch einen Teil ihrer Nährstoffe. Auch Aufstriche werden um eine würzige Note ergänzt. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, also probiere Hefeflocken einfach in verschiedenen Gerichten aus!

Shopping-Time: Wo du Hefeflocken kaufen kannst

Für viele Supermärkte gehören sie noch nicht zum Standardsortiment – wo kann man also Hefeflocken kaufen? Man findet sie unter anderem in Reformhäusern und breit aufgestellten Supermärkten. Schaue dich außerdem mal im Drogeriemarkt in deiner Nähe um, denn einige bieten Hefeflocken in ihrer Lebensmittelabteilung an.

Viele Drogerien führen Hefeflocken im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel als „Bierhefe“ in Tablettenform oder als Flocken. Rein auf Geschmack und Inhaltsstoffe bezogen unterscheiden sich diese Produkte nicht und können auch in der Küche eingesetzt werden. Lies sicherheitshalber die Zutatenliste, dort sollte „100 % Hefe“ aufgeführt sein.

Und last but not least: Wenn nichts mehr geht, geht’s online! Natürlich sind die Flocken auch besonders bequem in Onlineshops erhältlich.
 

Drei Rezeptideen rund um Hefeflocken

Würzige Tofuhappen

Zutaten für zwei Portionen:

  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 400 g Tofu mittelfest
  • 2 EL Sojamehl
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • 2 EL Hefeflocken
  • 2 EL frischgehackter Thymian und Oregano
  • Salz
  • Pfeffer
  • 50 g Semmelbrösel
  • 2 EL Pflanzenöl

 

  1. Zwiebel und Knoblauchzehen in kleine Stücke schneiden.
  2. Tofu zerbröseln und mit Zwiebel und Knoblauch vermengen.
  3. Sojamehl mit dem Saft der Zitrone anrühren und alles zur Tofu-Mischung geben.
  4. Hefeflocken und Kräuter hinzufügen und Mischung mit Salz und Pfeffer abschmecken. Bei Bedarf so lange Semmelbrösel hinzufügen, bis sie gut formbar ist.
  5. Happen in Pflanzenöl anbraten, bis sie goldbraun sind.

 

Vegane Käsesoße

Zutaten für vier Portionen:

  • 500 g mehligkochende Kartoffeln
  • 3–4 Möhren
  • 1 große Zwiebel
  • Sonnenblumenöl oder Olivenöl
  • 150 g Cashewkerne
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 TL Senf
  • 1 TL Zitronensaft
  • 1–3 TL Hefeflocken
  • 1 Prise Muskat
  • Salz und Pfeffer

 

  1. Kartoffeln und Möhren schälen, in Stücke schneiden und alles in einem Topf kochen, bis es weich wird.
  2. Zwiebel würfeln und in Öl anbraten.
  3. Anschließend das gekochte Gemüse, die Cashewkerne und die Knoblauchzehen mit etwa 300 ml des Kochwassers pürieren.
  4. Creme mit Senf, Zitronensaft, Hefeflocken, Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken.

 

Veganes Risotto mit Fenchel

Zutaten für vier Portionen:

  • 100 g Risottoreis
  • 1/2 Fenchelknolle
  • 1/2 Zwiebel
  • 1/2 Knoblauchzehe
  • 75 ml Weißwein, vegan
  • 0,35 Liter Gemüsebrühe
  • 1 EL Olivenöl
  • 1/2 Bio-Zitrone
  • 1 EL Kapern
  • 1 TL weißes Mandelmus
  • 1/2 EL Hefeflocken
  • 1/2 Handvoll Basilikum
  • Pfeffer
  • Salz

 

  1. Zwiebel und Fenchel in kleine Stücke schneiden, Grün der Fenchelknolle aufheben.
  2. Zwiebel und Fenchel mit etwas Olivenöl anbraten, Risottoreis dazugeben und mit anbraten, bis er glasig ist. Alles mit Weißwein ablöschen und den Knoblauch dazugeben.
  3. Eine kleine Portion Gemüsebrühe zum Reis schütten und diese einkochen lassen, dabei immer wieder umrühren.
  4. Nach Verwendung der Hälfte der Brühe Kapern hinzufügen.
  5. Unter stetem Rühren weiter Brühe hinzufügen, bis keine mehr übrig ist.
  6. Gegen Ende der Garzeit alles mit Mandelmus, Hefeflocken, Zitronenabrieb und -saft sowie Fenchelgrün, Basilikum, Salz und Pfeffer abschmecken.
     

Hefeflocken-Fazit: Nie wieder Käse-Jieper!

Für diejenigen, denen die vegane Küche manchmal nicht deftig genug ist, sind Hefeflocken eine willkommene Ergänzung. Ihr Einsatz ist vielseitig – einfach ausprobieren! Gib Hefeflocken am besten erst nach dem Kochen hinzu, dann bleiben die Nährstoffe erhalten.


Quellen zum Artikel

  1. https://www.ugb.de/lebensmittel-im-test/glutamat-nebenwirkungen/
  2. https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/glutamat-keine-neuen-empfehlungen-notwendig/
  3. https://eatsmarter.de/rezepte/tofuballchen-mit-gemuse

 

Ernährungsstudio
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